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Natur vor der Haustür

Ortsgruppen

Lebensraum Biberrevier – viel Raum für Leben

BUND Naturschutz mit dem Rad auf Bibers Spuren

Die Sonne schien heiß auf den Asphalt am Tierheim Weiden, als es am Sonntag, den 08. Juli, losging:
Mehr als zwanzig Interessierte folgten Revierförster Hans Babl mit dem Rad in den Wald
im Weidener Westen. Im Auftrag des BUND Naturschutzes führte er die Gruppe dann
durchs schattige Holz in die Schweinenaab-Auen und zu verborgenen Nasswiesen.

Seit etwa zwei Jahrzehnten ist der Biber wieder bei uns heimisch

Vor hundert Jahren ausgerottet, als Fastenspeise, Lieferant von Pelz und dem aspirinähnlichen Bibergeil, findet sich nun wieder eine stabile Population. Die Schweinenaab bietet nahezu perfekte
Reviere für mehrere Familienverbände. Durch Nahrungsaufnahme (Gräser, Kräuter,
Blätter, Rinde) und Dammbau wird gleich mehrfach positiv in die Natur „eingegriffen“:
Der Abfluss von Wasser, auch bei starkem Regen, wird gebremst (Hochwasserschutz),
Erosion verhindert und Grundwasser neu gebildet. In den Biberwiesen gibt es mehr
Totholz und eine große Vielfalt an Blühpflanzen und teils seltenen Tierarten.

Bibergewässer und deren Umfeld bieten Raum für Insekten, Amphibien und Fische

So war die Gruppe sichtlich beeindruckt, als sie ganz unvermutet in einer sumpfigen Landschaft
stand, umgeben von Blumen und Schmetterlingen! Bibergewässer und deren Umfeld
bieten Raum für Insekten, Amphibien und Fische. Wasservögel finden reichlich Nahrung.
Der immense Nutzen des Bibers für Mensch und Natur durch dessen natürliche Aktivität
ist leider zu wenig bekannt, so der Förster. Nur so kann erklärt werden, dass auch an der
Schweinenaab immer wieder Biber „entnommen“, sprich gefangen und getötet werden,
um vermeintlichen Schaden zu verhindern. Die Teilnehmer der Tour waren sich einig,
dass der Natur mehr Raum gewährt werden sollte, besonders entlang unserer Gewässer.
Ein Biber wird übrigens bis zu 14 Jahre alt, wenn er darf!