Der Natur freien Raum lassen - Igel, Wildbiene und Co. im heimischischen Garten
Die vier Jahreszeiten - wir kennen sie alle.
Während es im Winter manchmal bitterkalt wird, sprießt es im heimischen Garten, sobald die Sonne im Frühjahr kräftiger wird. Das geliebte Grün wird mit Farbtupfern verziert, Insekten kommen. Oder auch nicht.
Nur lästige Wespen am Kuchenteller, aber keine friedliebende Hummel...
.. oder die ebenso friedfertigen Hornissen, deren Leibspeise übrigens Wespen sind? Bereits wenige Quadratmeter "Wildnis" reichen aus, um nach etwa zwei Jahren statt öden Gräsern aus dem Nichts heimische Blumen anzusiedeln. Wem das zu lange dauert, der kann auf regionales Saatgut zurückgreifen. Ebenso sind Obstbäume und Sträucher wahre Alleskönner: Nicht nur dem Menschen schmecken die reifen Früchte, faules oder angeschlagenes Obst wird mit Vergnügen von Igeln und Insekten verspeist. Im Frühjahr können sich zudem unsere summenden Gefährten an der Blütenpracht erfreuen. Also lassen Sie es summen! Umso mehr Vielfalt im Garten, desto besser. Bitte verzichten Sie dabei auf geschlossene Blüten (ohne Staubblätter, dafür mit vielen Blütenblättern), wie die „typische“ Gartenrose. Insekten können damit nichts anfangen und ohne die pelzige Wildbiene sieht die Blüte auch nur halb so schön aus.
Sie wollen ihre Hecke entfernen?
Lassen Sie sie stehen oder ersetzen Sie die alte Thuya-Hecke mit heimischen und etablierten Zwerg-Bäumen oder Sträuchern. Hier können Sie ihrer Kreativität freien Lauf lassen: Sandorn, Weißdorn, Schlehe, Zwerg-Kirschpflaumen, Kornellkrische, Flieder oder Haselnuss. Hauptsache bunt und vielfältig. Das erfreut nicht nur den Menschen, sondern auch das Tier: Nistplätze, Nahrungsquelle, Versteckmöglichkeit. Wenn sie zudem Sträucher und Bäume anpflanzen, können Sie sich selbst an den heimischen Genüssen bereichern: Hagebuttenmark mit Thymian zu Spagetthi genießen oder an kalten Wintertagen zu den Plätzchen selbstgemachten Holunderpunsch trinken. Ein wahrer Hochgenuss, ganz regional, ganz bio und ganz günstig. Übrigens ist die allgemein als giftig verschrieene Vogelbeere (Eberesche) gekocht eine vorzügliche Marmelade!
Es wird Herbst und den ach so schönen Rasen bedeckt eine rot-braune Blätterpracht
Suchen Sie sich einen windgeschützten Platz im Garten und dort häufen Sie das herabgefallene Laub auf. Oder Sie lassen das Laub einfach liegen. Ihre wilden Gartenmitbenutzer werden es Ihnen danken, wenn sie an bitterkalten Wintertagen nicht erfrieren müssen. Ebenso bieten vertrocknete Pflanzenstängel, wie etwa der Sonnenblume oder der Wilden Möhre, ein lauschiges Plätzchen für Wildbienen. Hecken und Sträucher hingegen dienen als Winterquartier für unsere Vogelfreunde. Am besten schmelzen sie etwas Kokosfett mit Getreidekörnern und heimischen Saaten, damit unsere zwitschernden Gefährten an der selbstgemachten Vogelstation etwas zu Knabbern haben, auch wenn es mal wieder kalt wird. Für Igel, Maus und Eichhörnchen bietet es sich an, eine flache, angeraute Schüssel mit Körnern, Nüssen und Samen bereitzustellen. Verzichten Sie dabei stets auf Vogelfutter, bei dem nicht klar ist, dass auch wirklich keine Samen von invasiven Arten enthaltet sind! Beachten Sie bitte, dass sie den ganzen Winter diese Nahrungsquelle bereithalten, um die vergebliche Suche nach Futter den Zwei- und Vierbeinern zu ersparen.
Vielen Dank, dass Sie auch diesen Herbst der Natur freien Lauf lassen!