Amphibienrettung im Landkreis Neustadt a.d.W.
BUND Naturschutz stellt bei seiner jährlichen Amphibienrettung überwiegend rückläufige Zahlen fest. Bei einem Ortstermin bei
Flossenbürg im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab zeigt der BN Erfolge auf, aber auch akute Probleme.
„Durch die milden Temperaturen und das feuchtere Wetter in den letzten Tagen sind die Amphibien jetzt wieder unterwegs. Sie machen sich nach ihrer Winterruhe auf den Weg zu ihrem Laichgewässer“, erklärt der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe vor Ort am Amphibienzaun in Flossenbürg. „Auf dieser Wanderung wird es für sie besonders gefährlich, wenn sie eine Straße überqueren müssen. Daher sind bereits seit Ende Februar bayernweit wieder viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des BN unterwegs, um den Tieren über die Straßen zu helfen - auch in der Kreisgruppe Neustadt-Weiden.
„Wir merken die Auswirkungen des Klimawandels und des zunehmenden Verlustes von Lebensräumen jedes Jahr an den absoluten Zahlen an den Amphibienschutzzäunen. Da der BN seit Jahrzehnten flächendeckend in ganz Bayern Amphibien rettet, können wir das gut anhand unserer eigenen Daten belegen”, erläutert Geilhufe. „Der BN unternimmt, was in seinen Möglichkeiten steht, um den Tieren weiterzuhelfen. Ändern müssen sich aber die Landschaften und Rahmenbedingungen: Wenn wir Grasfrosch und Co erhalten wollen, brauchen wir bayernweit mehr intakte Feuchtgebiete, Flussauen und Gewässervielfalt in der Landschaft, sowie weniger Entwässerung, weniger Flächenverbrauch und weniger Straßenbau. Davon profitieren nicht nur die Tiere, sondern wir alle.”
Das dichte Straßennetz in Deutschland und der in Bayern weiter fortschreitende Straßenbau sind aus verschiedenen Gründen problematisch. Durch Straßen werden natürliche Lebensräume für viele Tierarten komplett zerschnitten, ein gefahrloses Überqueren kann kaum noch stattfinden. Dies führt zur genetischen Verarmung der voneinander getrennten Populationen. Hinzu kommt die akute
Gefahr, durch den Verkehr auf den Straßen zu Tode zu kommen.