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Großes Interesse am Vortrag über Wärmepumpen

Sehr gut besucht war der Vortrag über Wärmepumpen in der Waldgaststätte Strehl. An die 100 Leute fanden sich ein. Sachliche Informationen in einer aufgeheizten Diskussion wollte die BN Kreisgruppe bieten, so der Vorsitzende Hans Babl.

04.12.2023

Der Referent Dr. Holzheu, Wissenschaftler an der Uni Bayreuth und selbst Anwender, bot Einblicke in die Theorie und konnte auch mit praktischen Erfahrung aus seinem eigenen Haus berichten. Gabi Fraunholz und ihre Schwester Monika von der BN Ortsgruppe Oberbibrach hatten diesen Vortrag bereits für Oberbibrach organisiert und brachten den Referenten nach Weiden.

Ebenfalls zu dieser Veranstaltung eingeladen hatten das ETZ, die Bürgerenergie Parkstein, vertreten durch Josef Langgärtner, und das Vereinskartell Weiden- West zusammen mit den angeschlossenen  Vereinen, vertreten durch Hans –Jürgen Gmeiner. Dr. Stefan Holzheu berichtete eingangs von den kommenden CO2-Bepreisungen und wie sich diese auf die fossilen Heizquellen auswirken werden. Nach Einschätzung von Stefan Holzheu war der Ursprungsentwurf des Gebäudeenergiegesetzes aus technischer und klimawissenschaftlicher Sicht vernünftig, wurde jedoch von Lobbyistengruppen verhindert.

Alternativen wie Wasserstoff, e-Fuels oder Biomasse seien nicht in der Masse umsetzbar. Es bleiben daher zur Lösung nur Wärmenetze und Wärmepumpen.

Die Anwendung und Einsparungsmöglichkeiten stellte der Referent mit einem von ihm erstellten Onlinerechner vor und ging dabei auf die unterschiedlichen baulichen Voraussetzungen ein. Auch eine Hybridlösung war im GEG-Entwurf von Anfang an vorgesehen und wäre für Altbauten mit schlechtem energetischem Standard eine wirtschaftliche wie ökologische Variante. Unter Umständen könnte dazu sogar die alte Heizung zur Unterstützung eingesetzt werden und weiterlaufen. 

In Deutschland weniger bekannt und verbreitet sind Luft-Luft-Wärmepumpen, obwohl diese in vielen europäischen Ländern der Hauptwärmepumpentyp sind. Hier sieht Holzheu ein großes Potential, insbesondere weil die Geräte preisgünstig und weltweit verfügbar sind. Viele andere Staaten seien bei der Umstellung auch schon viel weiter, lernten die Zuhörer. In Finnland beispielsweise gibt es für die 5,5 Millionen Einwohner bereits 1,5 Millionen Wärmepumpen, wusste der Wissenschaftler.

Fazit: Durch die  weiter steigenden Energiepreise rentiert sich eine Wärmepumpe fast immer,  auch in Altbauten und auch ohne Fußbodenheizung. 

Anschließend stellte Corinna Loewert das ETZ vor. Das Energie-Technische Zentrum Nordoberpfalz bietet unabhängige Beratungen auch zu diesem Thema an. Der Referent stellte sich  nachher den vielen, auch kritischen Fragen und Diskussionsbeiträgen und beantwortete sie ruhig und kompetent. 

Eine gelungene Veranstaltung. Großen Dank nochmal an die Wirtin, die den unerwartet zahlreichen Besuch bewältigte.