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Kurzinfo zur GAP

GAP, die Gemeinsame Agrarpolitik der EU, bestimmt ganz maßgeblich, wie unsere Landschaft aussieht, was auf unseren Tellern landet und wieviel Bio oder Pestizideinsatz es geben darf. Erfahre hier das Wichtigste zur GAP.

29.03.2021

In den 1950er Jahren hat die EU nach den Schrecken der Weltkrieg eine Gemeinsame Agrarpolitik beschlossen, um die Ernährungssicherheit, ökonomische Zukunft und Effizienzsteigerung in der europäischen Landwirtschaft zu garantieren. Verständlich!

Derzeit finden die Diskussionen zur neuen GAP für den nächsten Sieben-Jahres-Zyklus statt. Dabei geht es um den größten Kostenpunkt im EU-Haushalt: 54 Milliarden Euro (38% des EU-Haushalts bzw. 114€ pro EU-Bürger/in). Nach Deutschland fließen rund 6,2 Milliarden Euro, wovon 75% in Säule 1 (pauschale Flächenprämie) und 25% in Säule 2 (Ökolandbau, Klimaschutz, Dorferneuerung, LEADER-Förderung etc.). Dank Green-Deal und Farm-to-Fork-Strategie war die Hoffnung groß. Denn binnen 9 Jahren sollen bis 2030 Düngemitteleinsatz um 20% reduziert, Pflanzenschutzmitteleinsatz und -giftigkeit um 50% gesenkt, Ökolandbau auf 25% gefördert (derzeit 5-6% EU-weit) und naturnahe Flächen auf 10% der Ackerflächen ausgeweitet werden. Die Lösung liegt auf der Hand: Einfach Klima-, Umwelt- und Tierschutz fördern. Einfach? Nicht ganz! Denn es gibt die Gretchenfrage...

"Wie hältst du´s mit der pauschalen Flächenpramie?"

Über diese Gretchenfrage sind sich weder die Bundesländer innerhalb Deutschlands noch die EU-Kommission einig. Derzeit sieht es danach aus, dass die sogenannte freiwillige Öko-Regelungen 25% der pauschalen Flächenprämie ausmachen sollen. Diese Maßnahmen werden nur angenommen, wenn sie auch für Landwirte/innen attraktiv gestaltet werden können. In Bayern würden 25% rund 250.000.000 € betragen. Welche Maßnahmen als "Öko" gelten, das wird derzeit noch heiß diskutiert. 

Des Weiteren soll es eine Umschichtung der pauschalen Flächenprämie hin zu Säule 2 (Ökolandbau, LEADER, Klimaschutz etc.) mit 10-15% geben. Kleinere Betriebe sollen durch die Erste-Hektar-Prämie gefördert werden. Dabei gibt es eine erhöhte pauschale Flächenprämie von 61€ bis 40ha für Hektar 41-60ha 36€. Ab 2023 soll dann die neue GAP in Kraft treten. Neu, umweltfreundlich und zukunftsweisend. Ob sie das wird, werden wir spätestens Ende 2021 sehen, wenn Deutschland seine Strategieplanungen an die EU gibt...

Erfahre hier mehr: https://www.bund.net/themen/landwirtschaft/eu-agrarpolitik/